4.1.2.2 Simulationsfähigkeit

Um das neue Gerät in einer Simulation austesten zu können, muss die Funktion checkwin() mit Inhalt gefüllt werden.

Sie sollte aus den Stellungen der Walze und aus Zählerständen den erzielten Gewinn ermitteln und zurückgeben. Hierzu kann nur schwer eine allgemeine Anleitung gegeben werden, es ist vom Spielsystem des GSG abhängig, das programmiert werden soll. Sie werden wohl immer ein Array haben, das den Positionen der Umlaufkörper die Symbole zuordnet und daran die Höhe eines eventuellen Gewinns ermitteln.

Bei Spielsystemen mit Sonderspielen - also bei allen einigermaßen interessanten Geräten - muss auch dafür Sorge getragen werden, dass die Sonderspiele zum Spielende abgezogen werden. Hierfür bietet sich der Callback an, der unter endaction_f eingetragen wird. Ob für bestimmte Flags statische Variablen in der Übersetzungseinheit oder Flags des Automaten verwendet werden, ist Geschmackssache.

Wenn auf diese Weise die Gewinnprüfung fertiggestellt ist, kann mit einem ersten Simulationslauf überprüft werden, ob Gewinnhäufigkeit und Auszahlquote plausibel sind. Wenn ihnen das Ergebnis »spanisch« vorkommt, machen sie in der Gewinnprüfung einfach ein paar Debug-Ausgaben mit printf() und überzeugen sie sich durch Simulation von ca. 100 Spielen und anschließendem Lesen der Ausgabe davon, dass diese Funktion auch richtig arbeitet! Vielleicht werden sie in dieser Phase die Simulation an der Kommandozeile (2.1) nützlich finden. Ich habe sie in solchen Situationen nützlich gefunden, weil ich die Ausgabe in eine Datei umleiten und bequem durchsuchen konnte.

Wenn sie auch diese Schwelle gemeistert haben - es ist ja wirklich nicht so schwierig - entwerfen sie doch ein paar Spielstrategien. Wie diese in v_simstrat eingetragen werden, können sie sich wohl denken. Nun können sie durch einige Simulationsläufe einen Eindruck davon bekommen, wie stark der Spieler auf das Ergebnis Einfluss nehmen kann.

Damit ist aus dem Gerüst bereits etwas Nützliches entstanden: Eine Simulation, die Aufschluss über das Spiel- und Auszahlverhalten eines GSG gibt und sogar in Betracht zieht, dass der Spieler mehr oder weniger vernünftig Einfluss auf das Spielgeschehen nehmen kann.

Jetzt muss dieses Gerät »nur noch« spielfähig gemacht werden.



Handbuch für die Virtuelle Zockhalle von Elias Schwerdtfeger