1.2.3 Was ist die Virtuelle Zockhalle nicht?
- Es handelt sich nicht um einen Emulator, der die
ROMs elektronischer deutscher GSG in einem Sandkasten ausführbar
und damit am Computer spielbar macht. Es wäre möglich, einen solchen
Emulator etwa auf Grundlage der MAME-Sourcen zu schreiben, aber die
Absicht dieses Projektes ist eine andere1.3.
- Es handelt sich nicht um ein Hilfsmittel, um an existierenden GSG
gewinnen zu können. Es gibt nur ein derartiges Hilfsmittel, und das
ist eine Lizenz zum Aufstellen von GSG, um jeden Abend die Verluste
anderer Menschen zu zählen. GSG werden nicht aus Güte oder Freude
an einem interessanten Spiel aufgestellt, sondern um auf möglichst
mechanische und mühelose Art an das Geld anderer Leute zu kommen.
Damit diese anderen Leute das Geld auch hergeben, führt man sie allerdings
in die Irre, indem man ihnen die Möglichkeit eines
Gewinns vor Augen stellt, ihnen aber stattdessen ein Spiel anbietet,
bei dem die Gewinnaussicht um so kleiner wird, je häufiger
es gespielt wird. Jeder Angler weiß, dass die Fische nicht nach
dem Haken beißen, sondern nach dem Köder. Wer eine solche Haltung
widerwärtig findet, ist nicht dazu gezwungen, Aufstellern für diese
als widerwärtig empfundene Haltung auch noch Geld zuzustecken, indem
er an den von ihnen aufgestellten Geräten ein langfristig chancenloses
und auch kurzfristig aussichtsarmes »Spiel« macht1.4.
- Es handelt sich nicht um eine in jedem Punkt originalgetreue
Nachbildung der Geräte. Eine solche ist auch gar nicht möglich, da
viele Eigenschaften älterer GSG von ihrer mechanischen Beschaffenheit
abhängen1.5. Um aber CPU-gesteuerte GSG originalgetreu nachzubilden, müsste emuliert
werden, und das wird in der Virtuellen Zockhalle auch nicht - siehe
weiter oben.
- Es handelt sich nicht um eine Software, mit der man anderen Menschen
Geld fürs Spielen abnehmen kann. Einmal ganz davon abgesehen, dass
das eine verbotene Form des Glücksspiels wäre, wird jede kommerzielle
Nutzung durch die Lizenz (1.3) ausgeschlossen.
- Es handelt sich nicht um ein Hilfsmittel für die Suchttherapie.
Wenn sie spielsüchtig sind, wissen sie schon aus ihrer täglichen
Erfahrung heraus, dass das Spielen an GSG langfristig chancenlos ist
und benötigen keine weiteren Hilfsmittel, um diese Erfahrung zu vertiefen
oder zu bestätigen. Was sie benötigen, ist eine Selbsthilfegruppe
oder eine Psychotherapie. Anlaufstellen für ihre Krankheit
finden sie übers Internet oder können sie etwa bei der Telefonseelsorge
erfragen1.6.
Es ist ganz einfach nur ein Programm, das ein paar alte, dumme Spiele
erinnert. Mehr nicht.
Handbuch für die Virtuelle Zockhalle von Elias Schwerdtfeger